Rückblick: 10. Statuskonferenz "Bioenergie - Eine Partnerin für alle Fälle"

Am 29. & 30. November fand die 10. Statuskonferenz „Bioenergie - Eine Partnerin für alle Fälle“ als virtuelle Konferenz statt. In verschiedenen Sessions und Diskussionsrunden haben sich die insgesamt fast 200 Teilnehmenden der Frage gewidmet, wie Konzepte und Technologien rund um das Thema Bioenergie und Biomasse effizienter gestaltet, intelligenter gesteuert und im Sinne eines umfassenden Klimaschutzes mit anderen erneuerbaren Energien integriert werden können.

Thorsten Herdan, Abteilungsleiter Energiepolitik - Wärme und Effizienz, des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, eröffnete die Konferenz und stellte in seiner Begrüßungsrede heraus, dass es jetzt an der Zeit sei, die Biomassestrategie, die im Koalitionsvertrag verankert ist, mit Leben zu füllen.

Prof. Dr. Daniela Thrän, stellv. wissenschaftliche Geschäftsführerin des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) und Leiterin des Forschungsbereiches Bioenergiesysteme am DBFZ sowie Leiterin des Departments Bioenergie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH, gab mit ihrer Keynote eine Rückschau sowie einen Ausblick auf die Entwicklungen der Bioenergie. Sie stellte die Bedeutung von Biomasse im Energiesystem heraus und zeigte die Notwendigkeit der Transformation hin zu einer Bioökonomie-Gesellschaft. Die anschließende Keynote von Dr. Franziska Müller-Langer, Leiterin des Forschungsbereiches Bioraffinerien am DBFZ, stellte den politischen Rahmen für Biokraftstoffe und das Potential von Biomethan für die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs vor.

Während der Konferenz hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in Fachforen und Fachgesprächen auszutauschen und Projektvorstellungen sowie Impulsvorträgen aus dem Forschungsnetzwerk zuzuhören. In interaktiven Diskussionen erarbeiteten sie Zukunftstrends, potentielle Hemmnisse sowie Herausforderungen beim Markttransfer heraus. Ein Resümeepapier der Statuskonferenz ist derzeit in Arbeit und wird zeitnah auf der Webseite www.energetische-biomassenutzung.de veröffentlicht. Vorab haben wir hier einen kurzen Auszug zusammengestellt.

Verlässliche Rahmenbedingungen

Die Konferenz zeigte, dass Marktteilnehmende im Bereich des Biomasseanbaus und der Biomasseverwertung verlässliche Rahmenbedingungen brauchen. Sie sind einem hochkomplexen und sich schnell verändernden regulatorischen Umfeld beispielsweise durch die Renewable Energy Directive II und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ausgesetzt. Die Akteure benötigen verlässliche und konstante Rahmenbedingungen, die Anreize setzen, den Markt zu betreten, und die Perspektiven für den wirtschaftlich sinnvollen Weiterbetrieb von zum Beispiel Biogasanlagen nach Auslaufen der Förderung über das EEG bieten.

Neue Geschäftsmodelle und Sektorenkopplung

Die Statuskonferenz stellte heraus, dass die Nutzung von Rest- und Abfallstoffen zur Energiegewinnung – und damit die Abkehr von der Nutzung nachwachsender Rohstoffe – ein entscheidender Hebel für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ist.

Als ein neuer Ansatz wurde zudem die Kopplung von den Energieträgern Biomethan, grünem Wasserstoff und erneuerbarem Strom vorgestellt. Diskutiert wurde, ob durch diesen Dreiklang die Stärken und Schwächen des jeweiligen Energieträges wie Speicherbarkeit, Transportfähigkeit oder Kosten der Energieherstellung untereinander ausgeglichen werden können.

Markttransfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen

Ein Bereich, der zukünftig noch stärker in den Fokus genommen werden muss, ist der Markttransfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Diskussionen haben gezeigt, dass ein erfolgreicher Markttransfer bestimmte Anforderungen hat, wie zum Beispiel eine gute Start-up Förderung. Es wurde aber auch aufgezeigt, dass eventuell neue Modelle oder Formate nötig sind, um Gründern einen guten Start in den Markt zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.

Dank

Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Moderatoren, Referierenden, Diskutanten und helfenden Händen im Hintergrund, die zu dem Gelingen der Statuskonferenz beigetragen haben, herzlich bedanken. Durch Ihre zahlreichen Beiträge und Impulse konnten wir auch in diesem Jahr in einen intensiven Austausch im Forschungsnetzwerk Bioenergie gehen. Wir freuen uns darauf, Sie auf der nächsten Statuskonferenz im Herbst 2023 wieder begrüßen zu dürfen, dann hoffentlich in Präsenz.

 

WEITERE INFORMATIONEN
Die Vorträge und Poster können online abgerufen werden.

>> Posterausstellung ansehen: https://www.energetische-biomassenutzung.de/veranstaltungen/statuskonferenzen/10-statuskonferenz/programm/posterausstellung

>> Vorträge der 10. Statuskonferenz: Die Präsentationen zum Download finden Sie direkt im Programm verlinkt, sofern von den Referenten freigegeben. https://www.energetische-biomassenutzung.de/veranstaltungen/statuskonferenzen/10-statuskonferenz/programm

>> Tagungsreader: https://www.energetische-biomassenutzung.de/publikationen/tagungsreader/10-sk-2021

>> Zum BMWi-Forschungsnetzwerk Bioenergie +++www.energetische-biomassenutzung.de