Aktiver Ausbau von Bioenergie in Kommunen

Kommunen sind ein wichtiger und entscheidender Erfolgsfaktor für das Gelingen der Energiewende

Berlin, 30. September 2013 – Nach dreijähriger Laufzeit stellte das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) geförderte Projekt „BioKommunal“ (FKZ: 03KB040) nun seine Ergebnisse vor und präsentierte dabei sehr klare Tendenzen der Kommunen in punkto Bioenergie. Neben der wachsenden Zahl an Bioenergiedörfern in Deutschland nimmt auch die Zahl der Kommunen zu, die sich mit Blick auf eine nachhaltige Energieversorgung ihrer Bürger für Energie aus Biomasse entscheiden oder sich zumindest verstärkt dafür interessieren.

Vor drei Jahren haben sich die Projektpartner Bundesverband BioEnergie e. V. (BBE) und C.A.R.M.E.N. e. V. zum Ziel gesetzt, bis August 2013 ein bundesweites Netzwerk für Bioenergie-Kommunen aufzubauen und dauerhaft zu etablieren. Zudem sollte in dem 259.100 Euro umfassenden Projekt der verstärkte Einsatz von Bioenergie in Kommunen durch ein umfangreiches Informationsangebot unterstützt werden. In Praxisseminaren, Vorträgen, Lehr- und Demonstrationsfahrten zu Best-Practice-Bioenergieanlagen wurden kommunalen Akteuren wie Bürgermeistern, städtischen Energie-, Umwelt- und Abfallbeauftragten oder Stadtwerken kosteneffiziente und übertragbare Nutzungskonzepte und innovative Technologien präsentiert und zur Nachahmung empfohlen. Und dies mit großem Erfolg: Insgesamt 3.186 Akteure haben aktiv an den einzelnen BioKommunal-Maßnahmen teilgenommen. Das Projekt BioKommunal hat somit erfolgreich die vorhandenen Bedürfnisse und Notwendigkeiten der Kommunikation, Information und Vernetzung auf kommunaler Ebene aufgegriffen und eine wichtige Starthilfe zum „Herunterbrechen der Energiewende“ auf die kommunale Ebene geleistet.

Lehr- und Demonstrationsfahrt (Foto: BBE e. V.)

Bernd Geisen, Projektleiter und Geschäftsführer des BBE e. V., zieht nun Bilanz und erklärt: „Eine nachhaltige, umweltverträgliche und sichere Energieversorgung ist eines der ganz zentralen kommunalen Themen. Es gibt hier ein riesiges Interesse von Kommunen und regionalen Institutionen die Energiewende aktiv mitzugestalten. Hierzu sind jedoch innovative Partizipations- und Beteiligungsmodelle notwendig, wie etwa neue Stadtwerke, Energiegenossenschaften oder Bürgerbeteiligungsmodelle. Dem großen Interesse an regionalen Bioenergieprojekten stehen aber auch erhebliche Informationsdefizite gegenüber und nach wie vor diverse Akzeptanzprobleme sowie Vorbehalte gegenüber der Bioenergie. Aus diesem Grund ist eine intensive Information und Aufklärung kommunaler Akteure unabdingbar für einen nachhaltigen Ausbau der Bioenergie. Zumal es gerade in Kommunen ein riesiges Potenzial an biogenen Ressourcen gibt. So sind beispielsweise Reststoffe aus dem häuslichen, gewerblichen und industriellen Bereich, kommunaler Grünschnitt, Naturschutz- und Landschaftspflegematerialien, Bioabfälle oder Stroh derzeit noch unzureichend erschlossen und werden vielfach nicht sinnvoll genutzt. BioKommunal hat für alle diese Herausforderungen im Rahmen der Energiewende wertvolle Informationen, Erfahrungen und Empfehlungen angeboten, die gerne und intensiv von kommunalen Entscheidungsträgern genutzt worden sind.“ Sämtliche Inhalte und Ergebnisse der einzelnen BioKommunal-Aktivitäten stehen unter www.biokommunal.de weiterhin allen Interessenten kostenfrei zur Verfügung.  

Der Höhepunkt einer jeden BioKommunal-Saison war die BioEnergie-BundesLiga, ein interkommunaler Wettbewerb, der von C.A.R.M.E.N. e. V. betreut wurde. Kommunen ab einer Größe von 2.000 Einwohnern waren aufgerufen, ihren Einsatz von festen, flüssigen und gasförmigen Bioenergieträgern für Strom, Wärme und Mobilität anzugeben. Insgesamt 131 Kommunen haben in der Bioenergie-Bundesliga-Saison 2013 „mitgespielt“. Gewinner der Bioenergie-Bundesliga 2013 war nach 2011 erneut die niedersächsische Stadt Hardegsen, die bezogen auf die Einwohnerzahl in Sachen Bioenergienutzung einiges aufweisen kann: Die Versorgung mit Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen wird zu einem bedeutenden Teil über ein größeres Biomasseheizkraftwerk mit ORC-Turbine sowie mehrere Biogasanlagen im Stadtgebiet sichergestellt. Eine weitere Biogasanlage speist Biomethan ins Erdgasnetz ein, das dann auch überregional zur Energieversorgung oder als Kraftstoff genutzt werden kann. Zudem nutzt die Bevölkerung von Hardegsen häufig Stückholz anstelle von fossilen Brennstoffen zur häuslichen Wärmeerzeugung. Nicht unerwähnt bleiben sollte die landkreiseigene „Bioenergieoffensive“, die maßgeblich zu einer besseren Vernetzung der Akteure vor Ort gesorgt, Planungsprozesse begleitet und durch Informationsarbeit die Akzeptanz der Bioenergieprojekte erhöht hat.

Der bayerische Staatsminister Helmut Brunner überreicht den mit 3.000 Euro dotierten 1. Preis der BioEnergie-BundesLiga an Caroline Werner, Vertreterin der Stadt Hardegsen (Foto: C.A.R.M.E.N. e. V.)

Damit die gewonnene Expertise sowie wertvolle Netzwerke weiter genutzt und ausgebaut werden können, und „Bioenergie für Kommunen“ als dauerhafte Informations- und Austauschplattform für kommunale Initiativen etabliert werden kann, ist die Fortführung und Intensivierung der Aktivitäten von BioKommunal notwendig und wünschenswert. Aus diesem Grund sind die Projektpartner auf der Suche nach Unterstützung für eine sinnvolle Anschlussfinanzierung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den Projektleiter Herrn Geisen vom BBE e. V.


Kontakt

Bundesverband BioEnergie e. V. (BBE)
Godesberger Allee 142-148, 53173 Bonn
Bernd Geisen – Projektleiter
Telefon: 0228-81002-22
Fax: 0228-81002-58
E-Mail: info(at)biokommunal.de

C.A.R.M.E.N. e. V.
Schulgasse 18, 94315 Straubing
Niels Alter – Projektleiter
Telefon: 09421-960 300
E-Mail: contact(at)carmen-ev.de

Programmbegleitung des BMU-Förderprogramms
„Energetische Biomassenutzung“

Diana Pfeiffer – Projektkoordinatorin              
Telefon: +49 (0) 341 2434-554
E-Mail: diana.pfeiffer(at)dbfz.de

Bianca Stur – Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (0) 341 2434-439
E-Mail: bianca.stur(at)dbfz.de






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