Leipzig, 06. Dezember 2012 – Die Energieversorgung der Zukunft basiert auf zunehmend steigenden Anteilen Erneuerbarer Energien. Biomasse soll hier einen wichtigen Beitrag leisten, da sie die einzige Energiequelle ist, die verlässlich produzieren und im Hinblick auf bedarfsgerechte Strombereitstellung Fluktuationen von Wind und Sonne ausgleichen kann. Im Wissen um die Herausforderungen einer nachhaltigen Bioenergienutzung unterstützt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) seit vier Jahren im Rahmen des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ Entwicklungs- und Markteinführungsprojekte zur Optimierung der energetischen Nutzung von Non-Food-Biomasse, insbesondere von biogenen Reststoffen. Mit einem Gesamtbudget von 48 Millionen Euro bis voraussichtlich 2015 wurden bisher 63 Vorhaben bzw. 143 Projektpartner gefördert. Nun starten 14 weitere Vorhaben.
Im Fokus der neuen Vorhaben stehen vor allem die praxistaugliche Demonstration und Weiterentwicklung zukunftsweisender, wettbewerbsfähiger Technologien mit dem Ziel der Markteinführung, systemflexible Anlagenkonzepte und Produkte für eine nachhaltige und effiziente Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse. Reststoffe aus der Land- und Forstwirtschaft sowie biogene Abfallstoffe sind hierbei von besonderem Forschungsinteresse. Mit Biogas und Biomethan liegt der thematische Schwerpunkt dieser Förderrunde bei der Vergärung biogener Energieträger. So beschäftigen sich allein acht der 14 neuen Vorhaben mit der Effizienzsteigerung im Biogasprozess, dem technisch-ökonomisch optimierten Betrieb von flexiblen Biogasanlagen sowie der Erarbeitung eines Leitfadens für die Nutzung von Biomethan in KWK-Anlagen. Durch diese Maßnahmen wird dem Ziel der Netzstabilität durch bedarfsgerechte Energieerzeugung Rechnung getragen.
Die Themenpalette der anderen Vorhaben reicht von der Herstellung hochwertiger Brennstoffe durch Hydrothermale Carbonisierung (HTC), der Verbrennung und Biomasse-vergasung über Schadstoffminderung in KWK-Anlagen (z. B. Benzolminderung) bis zu allgemeinen, strategischen Themen der Bioenergieversorgung von morgen. So erarbeitet ein Forschungskonsortium Meilensteine zur Unterstützung der Entwicklung einer tragfähigen, sektorübergreifenden Bioenergiestrategie. Ein weiteres Vorhaben erstellt ein Konzept zur nachhaltigen Integration von Bioenergiesystemen in die kommunale Entscheidungsfindung.
Überblick der neuen Vorhaben im Förderprogramm:
FKZ: 03KB065 – Elemente und Meilensteine für die Entwicklung einer tragfähigen nachhaltigen Bioenergiestrategie
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH, Öko-Institut e. V., Internationales Institut für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien GmbH, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH, Universität Kassel – Center for Environmental Systems Research
FKZ: 03KB066 – Nachhaltige Integration von Bioenergiesystemen im Kontext einer kommunalen Entscheidungsfindung
Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Fraunhofer UMSICHT, IZES gGmbH
FKZ: 03KB067 – Sensortechnik zur effizienten Vergärung biogener Reststoffe und Abfälle
GICON Großmann Ingenieur Consult GmbH, KSI-Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik e. V. Meinsberg
FKZ: 03KB068 – Optimierung des innovativen Einsatzes eines Membranverfahrens zur Aufbereitung von Biogas zur Einspeisung ins öffentliche Erdgasnetz
Ingenieurbüro Buse GmbH, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung gGmbH
FKZ: 03KB069 – Erweiterung des Brennstoffbandes moderner Biomassefeuerungen
Universität Erlangen-Nürnberg – Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik
FKZ: 03KB070 – Optimierte energetisch-stoffliche Nutzung biogener Abfälle in Deutschland
Fraunhofer UMSICHT, Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH, IZES gGmbH
FKZ: 03KB071 – Repowering von Biogasanlagen – Maßnahmen zur Effizienzsteigerung für den vorhandenen Anlagenbestand
Fraunhofer UMSICHT, Bioreact GmbH, gewitra mbH, bonalytic GmbH
FKZ: 03KB072 – Prozesse, Komponenten und Systeme für den flexibilisierten Betrieb von Biogasanlagen unter Nutzung biogener Rest- und Abfallstoffe
Fraunhofer IKTS, LMEngineering GmbH, DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH (DBI), Weber ENTEC GmbH & Co KG, DREWAG - Stadtwerke Dresden GmbH (assoziierter Partner) DREWAG NETZ GmbH
FKZ: 03KB073 – Ermittlung eines technisch-ökonomisch optimierten Betriebs von flexiblen Biogasanlagen
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH, Next Kraftwerke GmbH
FKZ: 03KB074 – Flugstromvergasung mit Biokohlen aus der hydrothermalen Karbonisierung zur dezentralen Energiebereitstellung von Strom und Wärme mit einem Motor-BHKW
SCI SunCoal Industries GmbH, TU München – Lehrstuhl für Energiesysteme
FKZ: 03KB075 – Demonstrationsanlage zur kombinierten Treberverbrennung/-vergärung am Standort einer Brauerei
TU München – Lehrstuhl für Rohstoff- und Energietechnologie, Weisses Bräuhaus G. Schneider & Sohn GmbH, Fraunhofer UMSICHT-ATZ, Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH
FKZ: 03KB076 – Überführung eines Prototyps zur dezentralen Vergasung von Restholzpellets in die Serienreife
Spanner Re² GmbH, RWTH Aachen – Lehr- und Forschungsgebiet Technologie der Energierohstoffe
FKZ: 03KB077 – Benzolminderung bei vergasungsgasbetriebenen KWK-Anlagen
Fraunhofer ISE, Spanner RE² GmbH, SWU Energie GmbH, Ligento green power GmbH
FKZ: 03KB078 – Entwicklung, Umsetzung und Kommunikation eines Leitfadens für mit Biomethan betriebene Blockheizkraftwerke gemäß EEG 2012 mit Schwerpunkt Direktvermarktung und der bedarfsgerechten Erzeugung von Strom aus Biomethan
Deutsche Energie-Agentur GmbH, Fraunhofer UMSICHT
Kontakt
DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH
Programmbegleitung des BMU-Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“
Torgauer Straße 116, 04347 Leipzig
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Telefon: +49 (0) 341 2434-554
E-Mail: diana.pfeiffer(at)dbfz.de
Bianca Stur – Öffentlichkeitsarbeit
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