Flexibel und integriert - Eine neue Epoche der Bioenergie in Deutschland

7. Statuskonferenz des Förderprogramms "Energetische Biomassenutzung" zeigt aktuelle Forschungsergebnisse

Leipzig, 21. November 2017 – Das 7. Statustreffen des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“ stellt intelligente Anwendungskonzepte und konkrete System- und Marktlösungen im Kontext der Energie- und Wärmewende vor. Am 20. und 21. November 2017 sind rund 200 Bioenergieexperten in Leipzig zusammen gekommen.

Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) initiierte Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“ geht 2017 in sein neuntes Jahr und hat zur Präsentation seiner Forschungsergebnisse und Austausch nach Leipzig eingeladen. Zum Auftakt der 7. Statuskonferenz zeichneten die Rednerinnen den großen globalen Rahmen des Klimawandels und damit verbunden die Anstrengungen und Zukunftsperspektiven der Energiewende nach. Deutlich wurde einmal mehr, dass die zukünftigen Herausforderungen für die Bioenergie in einer fortschreitenden Flexibilisierung und Systemintegration liegen – reflektiert im Konferenzmotto. Ralf Christmann vom BMWi betonte in seinem Einführungsvortrag, dass die werthaltige und vielseitig einsetzbare Energie aus Biomasse nur dort eingesetzt werden solle, wo sie den größten Nutzen bringe. Karin Arnold vom Wuppertal Institut unterstrich in ihrem Vortrag zu den Erfolgsfaktoren der Energiewende, dass die Reduktion von Treibhausgasen das große Ziel dieser umfassenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation sein muss. Deutschlands Emissionen seien global gesehen nicht der Hebel, um einer Erwärmung der Atmosphäre wirksam entgegen zu wirken. Aber die Welt schaue auf Deutschland, das sich seiner Vorreiterrolle in der Decarbonisierung eines entwickelten Industrielandes bewusst sein sollte.

Eben dieser Vorreiterrolle verpflichten sich die Bioenergie-Anwender und -Forscher, indem sie gezielt Innovationen im Bereich Technik, Regelung, Automatisierung und Systemintegration forcieren. Sie entwickeln unter anderem Katalysator- und Abscheidetechnik und beschäftigen sich mit der Feinjustierung biologisch-chemischer Verfahren im Biogasprozess. Daneben werden im Förderprogramm Konzepte zur optimierten Reststoff- und Abfallverwertung erarbeitet, um das Potenzial dieser Stoffströme in ein erneuerbares Energiesystem einzubeziehen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Zusammenspiel verschiedener Erneuerbarer Technologien. So untersucht bspw. ein Vorhaben, das 2017 gestartet ist, die Brennwertnutzung an Biomassekesseln mit Hilfe einer angekoppelten Sorptionswärmepumpe. Ein anderes Konsortium entwickelt Regelungstechnik für biomassebefeuerte BHKWs. Eingebettet sind alle Forschungsarbeiten in die Betrachtung zukünftiger Marktszenarien. Die Bedingungen des derzeitigen Marktes, intelligente Flexibilitätsoptionen und spezifische Anforderungen an Anlagen und Prozesse wurden in den Arbeitsgruppen des Förderprogramms erörtert, die durch eine intensive Diskussion bestimmt waren.

Schlussendlich ist es die Aufgabe der Bioenergieforschung, resümierte Prof. Dr.-Ing. Daniela Thrän, dass die energetische Biomassenutzung keine Episode bleibt, sondern langfristig durch flexible, integrierte und nachhaltige Konzepte zukunftsfähig wird. Die präsentierten Projektergebnisse sind der beste Beweis dafür.

Weitere Informationen

Webseite 7. Statuskonferenz: www.energetischebiomassenutzung.de/statuskonferenz/

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