Thema

Obwohl in Deutschland die abfallrechtlichen Vorgaben (KrWG) eindeutig die getrennte Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfällen über die flächendeckende Biogutsammlung fordern, bestehen in der Umsetzung noch erhebliche Optimierungspotenziale. Derzeit werden ca. 2 – 3 Mio. Tonnen pro Jahr an Küchenabfällen, Nahrungsabfällen und verpackten Lebensmitteln aus privaten Haushalten über den Restmüll entsorgt. Entsprechend gehen die energetischen (Biogas) und stofflichen (Komposte, Gärprodukte) Ressourcen größtenteils verloren.

Zentrales Anliegen des Vorhabens ist es daher, eine umfassende Ist-Standsanalyse und Bewertung der gegenwärtigen Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfällen in Deutschland darzustellen, Defizite und Hemmnisse bei den privaten Haushalten offenzulegen sowie Lösungsansätze aufzeigen. Zudem sollen die Auswirkungen einer verstärkten Küchen- und Nahrungsabfallerfassung auf die gesamte Akteurskette (Erfassung, Aufbereitung, aerobe und anaerobe Behandlung und Verwertung) mit möglichen organisatorischen, logistischen und technischen Lösungsansätzen in intensivem Austausch mit den Beteiligten erarbeitet werden.

Ziele

Folgende konkrete Ziele werden verfolgt:

• Dokumentation bereits vorhandener gelungener Umsetzungen von Teilbereichen oder einer Gesamtstrategie
• Konzept für die Akzeptanzschaffung in privaten Haushalten zur Umsteuerung von Küchen- und Nahrungsabfällen in die Biotonne
• Vorschläge für geeignete abfallwirtschaftliche Maßnahmen zur Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfälllen
• Identifizierung geeigneter Anpassungsmaßnahmen bei der Vergärungstechnik von Biogut
• Kommunikation der Ergebnisse

Maßnahmen   

• AP 1 Koordination und Öffentlichkeitsarbeit: Durchführung von zwei Akteurskonferenzen; Vorträge und Veröffentlichungen
• AP 2 Potenzialabschätzung: Abschätzung des Potenzials für die Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfällen in Deutschland über die Biotonnen auf Basis eigener Hausmüllanalysen und weiterer Datenquellen
• AP 3 Optimierung der Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfällen in den privaten Haushalten: Untersuchung des Ist-Standes, Befragung von Haushalten, Optimierung der Erfassungssysteme, Hemmnisanalyse
• AP 4 Erfassungssysteme für Biogut in den Kommunen: Dokumentation, Bewertung und Erarbeitung von Optimierungsvorschlägen für die Biogut-Erfassungssysteme in Kommunen (Biotonnen, Sammellogistik, Sammelfahrzeuge, Transporte und Zwischenlagerung, Anpassungserfordernisse durch verstärkte Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfällen)
• AP 5 Vergärungstechnik: Dokumentation des Ist-Standes und Erarbeitung notwendiger Anpassungen für die Bereiche: Annahme und Aufbereitung, Vergärung und Gärrestbehandlung
• AP 6 Ressourcen- und Klimarelevanz: Anpassung vorhandener Untersuchungen auf die veränderten Stoffströme im Hinblick auf Biogaserträge und Nährstofffrachten

Schwerpunkte

• Ist-Stand und Potenzialermittlung
• Optimierte Erfassung von Küchen- und Nahrungsabfällen
• Anpassung der Behandlungstechnik